Auf zum FinkenmanöverWillkommen in Benneckenstein!
Beim Finkenmanöver am Pfingstmontag treten die Herren dann an mit ihren "Meistersingern". Vor Publikum! Wir begleiten sie auf ihrem Weg auf die Festwiese. Kommen Sie mit!
Hansi hört auf kein KommandoDas Finkenmanöver
Erbe ohne Erben?Das Fest
Quiz | Frage 1"Streichen, bitte"?

Quiz | Frage 2Warum singt der Buchfink überhaupt im verhüllten Käfig?

Quiz | Frage 3Was trägt dieser Mann zum Fest auf?

Links & Hintergründe

Benneckenstein
Mehr über den Luftkurort im Naturpark Harz
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Meine Heimat
Das MDR-Angebot zum Entdecken, Staunen und Genießen - für alle, die gern in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen wohnen.
Kleine Vogelkunde
Nur was man kennt und liebt, das schützt man auch, heißt es.
Wo sind all die Vögel hin?
Eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag brachte es zu Tage, viele Vogelarten in Deutschland sind arg bedroht.
Lerche, Kiebitz & Co. in Not
Wo Mähdrescher rollen, sind viele Tiere schutzlos.
Das F.R.A.N.Z Artenschutzprojekt
Wie Landwirte Lerchen und Kiebitze schützen können
Die Geschichte(n)"Trüb, trüb": Der Buchfink als Lebensversicherung
Bei Gefahr hörten die Vögel auf zu singen und gaben dem Bergmann so das Zeichen, aufzusteigen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Die Geschichte(n)"Was dem Reichen des Goldes Klang"
Was dem Maler das Bild /
Was dem Reichen des Goldes Klang/
Ist mir der Fink und sein Gesang."
In diesem Vers, den in Beneckenstein jeder kennt, ist gesagt, was die Finken damals für die bitterarmen und schwer arbeitenden Leute im Harz waren: Freude und Ablenkung von der Fron.
Noch heute schmückt der Vers einige der weißen Tücher, mit denen die Vogel-Bauer beim Finkenmanöver verhüllt sind.
Die Geschichte(n) "Benn eck en Stein?!"Wie der Ort zu seinem Namen kam ...
In grauer Vorzeit soll eine alte Frau, die am Wegesrand auf ihrer Kiepe schlief, von einem ahnungslosen Jäger als Sitzgelegenheit benutzt worden sein. Nachdem der sich, in der Annahme, er setze sich auf einen Stein, es sich bequem gemacht hatte, schrie die Alte empört: "Benn eck en Stein?!"
Die Geschichte(n) Die letzten Finkner
Der Brauch, der noch in acht anderen Orten des Harzes gepflegt wird, steht seit 2014 auf der UNESCO-Liste für das Immaterielle Kulturerbe. Allerdings pflegen es nur noch rund 50 Finkner.
Die Geschichte(n)"Wenn die Finken anfangen zu singen"Horst Rieche - Seit mehr als 30 Jahren Finkner
Horst Rieche (65) ist seit mehr als 30 Jahren Finkner. Als kleiner Junge zog er mit einem alten Kuhhirten los, der ihm die Gesänge der Waldvögel, auch der Finken beibrachte. Daraus wurde eine Passion.
Der inzwischen pensionierte Kfz-Meister aus Hasselfelde ist heute Vizechef der "Vereinten Buchfinkengilde Harz“ - ein Zusammenschluss der ehemaligen Landesgruppe Ostharz mit der Gilde in Niederachsen/Oberharz, und bemüht sich, den Brauch am Leben zu halten.
Die Geschichte(n) DDR-Zeiten: Finkner im Kulturbund
Damals gehörten die Finkner organisatorisch gesehen zum Kulturbund, wurden finanziell unterstützt mit stolzen 500 Mark im Jahr. Anders als heute durften sie einen Fink im Jahr fangen. Das ist heute nicht mehr erlaubt, deswegen betreiben Finkner wie Horst Rieche heute die Zucht.
Die Geschichte(n)"Wenn die Alten fachsimpeln ..."Dieter Spormann - Finkner in 5. Generation
Seine Eltern zogen nach dem Krieg in den Westen, doch die Ferien verbrachte er als Junge bei den Großeltern und den Finken in Benneckenstein. Bis die Mauer kam. Nach der Wende kehrte Dieter Spormann mit seiner Frau in seine Heimat im Ostharz zurück. Heute lebt der pensionierte Beamte direkt am Waldrand - so kann er die Vögel besser hören ...
Die Geschichte(n)Die Spormanns
Zudem war er auch ein passionierter Sportler. In Vorbereitung der Olympiade 1936 kamen die Gewichtheber, Ringer und Boxer zum Training nach Benneckenstein - auch Max Schmeling - sein Idol.
Die Geschichte(n)Schmeling und die Nazis
Der Ort stand nicht nur wegen der prominenten Sportler im Fokus der Nazis. Sie wollten die Finknerei als Reichsbewegung organisieren, scheiterten aber am regional sehr unterschiedlichen und vielfältigen Dialekt - der Vögel.
Das Training
Das Training
Das Training (1)Singen unter Tüchern
Alle Fenster und Türen im Hause Spormann bleiben dafür von März bis Mai geschlossen, damit die Vögel kein fremder Laut ablenkt. Außerdem sind die Käfige weiß verhüllt.
Nicht nur "Hansi", sondern noch vier weitere Anlernlinge lernen so beispielsweise den Tiefen Harzer Groben - damit wären sie in der Disziplin des Schönheitssingens beim Finkenmanöver weit vorn.
Das Training (2)Der Käfig als Revier
Doch warum singt der Buchfink überhaupt in einem verhüllten Käfig? Er begreift ihn als sein Revier, das er lautstark verteidigt.
Das Training (3)Die Konkurrenz schläft nicht ...
Zum Training gehört übrigens noch ein kleiner Stresstest: Auch mit einem Standort-Wechsel per Auto muss der Vogel klarkommen.
Das Training (4)Nur für Fortgeschrittene: Probe im Wald
Der Käfig bleibt allerdings weiter verhüllt.
Das Training (5)"Und bei der Blockspiepe geht das Ende: 'Trier, Trier, Trier'".
"Blockspiepe" oder "Putzerbart" lässt er seine Finken im Wald vortragen. Wie das die wilden Artgenossen finden? "Sehen Sie den Buchfink dort sitzen? Den ärgert das schon hier!"
In Loden zum BohlenDie Arena
Für den Wettstreit werden Bänke mit Ablagebrettern in Brusthöhe aufgestellt. Darauf werden später die Vogelbauer vor dem Wettkampf gestellt, alle anderthalb Meter einer, gemessen von der Käfigmitte . Geschmückt werden die Streben mit frischem Birkengrün.
Jäger und SammlerEs geht um die Wurst
Die Zweige werden zu Haufen aufgeschichtet - und sogar mit dem Namen der Familie versehen.
Der Wettkampf
Horst Rieche ist als Kampfrichter und Teilnehmer dabei. Hier inspiziert er, ob beim Finkenschlagen alles seine Ordnung hat.
"Der Reiterspazier"So geht Finkisch ...
Reiterspazier, Putzebart, Grober Bertram - woher all diese Namen kommen, das wissen auch die Finkner nicht genau.
Der Wettkampf (1)Künstlerpech: Hansi singt nicht mehr
Dieter Spormanns heißer Favorit für den Schönheitswettbewerb geht erst gar nicht an den Start. Hansi ist indisponiert und singt nicht mehr. Der Finkner trägt es mit Fassung und nimmt nun noch seine Funktion als Kampfrichter beim Schönheitssingen der anderen war.
Der Wettkampf (2)"So, Finkenfreunde: Streichen!"
300 bis 400 "Schläge" in einer halben Stunde - das schaffen die Besten! Doch Horst Rieches Favorit verpasst den Einsatz, schweigt und frisst.
Der Wettkampf (4)Nur für die Stärksten
In bis zu fünf Runden setzt sich der Buchfink durch, der sich nicht irritieren lässt und seinen Gesang, also eine bestimmte "Melodie", so oft wie möglich, durchhält.
Der Wettkampf (3)Der wahre Finalist
Das PfingstfeuerBis zur Glut
Die Tannenzweige, die Familien, Freunde oder Vereine zuvor zu Haufen zusammengetragen haben, werden angezündet.
Erst in der Tannenglut werden die Pfingswürste dann in einem Jahr für Jahr gleichen Prozedere "gegrillt".
"Die Pfingstwurst"Schweinelecker"
Nach 20 bis 30 Minuten sollte sie so schmecken: "Schweinelecker!"
Erbe ohne ErbenBenneckenstein ohne Finkenmanöver?
Etwa für Horst Rieches Sohn Jan, der heute in Australien lebt. Immer zu Pfingsten kommt er zum Finkenmanöver nach Hause. Wie lange noch, das ist ungewiss. Nur noch rund 50 Finkner gibt es heute in der Harzregion, die den Brauch pflegen, der 2014 von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe erklärt wurde.
Die Pfingswurst"Unsere scheint zu schmecken"Zu Besuch in der Fleischerei Fessel in Ilfeld
Zwischen 3.000 und 5.000 Würste stellen die Fessels in der Zeit vor Pfingsten her. Wie genau, das bleibt ein Familiengeheimnis. Ein paar Einblicke waren erlaubt.
Die Pfingswurst"Die Rezeptur ist nur in meinem Kopf"
Die Rezeptur, die Hendrik gerade befolgt, stammt von seinem Uropa. Nicht mal niedergeschrieben wurde sie: "Die ist nur in meinem Kopf - und in dem meines Vaters und meiner Oma."
Die PfingstwurstAuf Hochtouren
Die Pfingstwurst"So sollen sie sein!"
Dann sehen sie so aus: "Schön gleichmäßig - so sollen sie sein!", befindet Fleischermeister Erwin Fessel und gibt sie zum Verkauf frei.
Quiz | Frage 1Das ist nicht die richtige Antwort.
Quiz Das Kommando "Streichen"Antwort auf Frage 1
Zum Vortrag kommen "Kunstlieder" im Harzer Dialekt. Da der in der Natur ausgestorben ist, erlernen die Buchfinken-Hähne bestimmte alte "Melodien", die ihnen ihre Gesangstrainer von der Tonkonserve vorspielen, bis sie "gesangsfest" sind.
QuizDer Käfig als eigenes RevierFrage 2
Der gefangene Fink begreift den Käfig als sein Revier. Verhüllt wird der während des Gesangstrainings von März bis Mai. Gestrenge Lehrer isolieren die Buchfinken-Hähne in dieser Zeit sogar von allen Außengeräuschen - bis ihr Zögling "gesangsfest" ist. Heute ist so ein Käfig deutlich größer als früher: 50x40x30 Zentimeter. Trotzdem üben Tierschützer freilich Kritik.
Quiz | Frage 2Das ist nicht die richtige Antwort.
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QuizWas dieser Mann zum Fest aufträgtFrage 3
Sie kommen nicht auf den Grill, sondern direkt in die Tannenglut des Pfingstfeuers. Deswegen werden sie in Pergament und Zeitungspapier eingewickelt und kurz in Wasser getunkt.
So sehen sie aus, wenn sie nach 20 bis 30 Minuten fertig sind. Mit selbst geschnitzten Spießchen wird probiert. "Schweinelecker", finden manche.