Einführung
Wem gehört der Osten?
Was in der DDR als "Volkseigentum" bezeichnet wurde, musste in neue Hände.
Ein Prozess voller Widersprüche - bis heute.
Trailer – Wem gehört der Osten?
DDR Besitz
Vom Volkseigentum ...
Tatsächlich kontrollierte der Staat dieses "Volkseigentum".
... über die Treuhand ...
Um all das mit der Wiedervereinigung zu privatisieren, wurde eigens eine Behörde gegründet: die Treuhandanstalt.
Aufgabe der Treuhand: Privatisierung
Privateigentum
… zum Privateigentum
4.000 Betriebe wurden einfach geschlossen und nur 2.000 gingen an die Alteigentümer zurück.
Auch der einst staatliche Wohnungsbestand wurde privatisiert.
Wohnungen im Angebot
Heute sind nur noch 14 % der Wohnungen in kommunaler Hand. Den größeren Teil besitzen privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen, die Kirche und andere Organisationen.
0 %
Die sächsische Landeshauptstadt verkaufte 2006 ihren gesamten Wohnungsbestand. 48.000 Wohneinheiten gingen an einen Investor.
Dresden war auf einen Schlag schuldenfrei, hatte aber kaum noch Möglichkeiten, Wohnungspolitik zu gestalten.
Der Verkauf des kommunalen Eigentums in Ostdeutschland
Land und Wald
Von ursprünglich vier Millionen Hektar stehen noch knapp 190.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen und 19.000 Hektar Forst zum Verkauf.
Im Vergleich zu 1992 ist das nicht mehr viel.
Bodenpreise steigen
1991 verlangte die Treuhand rund 3.700 Euro für einen Hektar Land.
23 Jahre später kostete ein Hektar von der BVVG über 17.000 Euro - mehr als das Vierfache.
Die neuen alten Fürsten
Doch der Einigungsvertrag besagt, dass die Ergebnisse der Bodenreform (1945-48) und die Enteignungen während der sowjetischen Besatzungszeit Bestand haben.
Ein Rückkehrer
Jahrhunderte lang besaß seine Familie Flächen in Sachsen und Thüringen.
Rückübertragen wurde ihnen nach 1990 nur wenig. Sie mussten die Flächen zunächst pachten und dann zurückkaufen.
Von einst 20.000 Hektar gehören ihnen heute wieder 2.200 Hektar Wald und Land.
Fürst Heinrich XIV. Reuß kämpft um den Familienbesitz
Wem gehört die Grenze?
30.000 Flurstücke sind betroffen. Naturschützer versuchen so viele wie möglich davon zu kaufen.
Einige der Besitzer hatten Sorge, erneut enteignet zu werden.
Karin Kowoll vom B.U.N.D. verhandelte mit den Eigentümern
Naturschutz
Insgesamt stehen in Ostdeutschland
485.000 Hektar unter Naturschutz,
das entspricht etwa 5 % der Fläche.
West kauft Ost
Unmittelbar nach der Wiedervereinigung kauften vor allem Westdeutsche Immobilien und Flächen im Osten, denn sie hatten das nötige Kapital. Außerdem wurden Investitionen in den Neuen Ländern großzügig steuerlich gefördert.
Noch heute zeigt sich das in der Eigentümerstruktur ostdeutscher Städte.
In Binz auf der Insel Rügen ist beispielsweise nicht einmal mehr die Hälfte der Flurstücke in ostdeutscher Hand.
In Dresden gehören noch 61 % Ostdeutschen und in Halle 77 %.
Ost verändert Ost
Die Immobilien-Projektentwickler
Holger Krimmling und Jörg Zochert wollen die alte Hauptpost sanieren. Dort sollen unter anderem eine Luxusklinik und noble Studentenapartments entstehen.
Ostdeutsche realisieren Leipziger Großprojekt
Eigentümer und Mieter
Kapital trifft auf Mieter
die Luxussanierung einer ehemaligen Karosseriefabrik.
Die Wohngemeinschaft, die dort seit Jahren lebt, muss sich nun ein neues Zuhause suchen.
Wenn Mieter weichen müssen
Wem der Osten gehört
Das heutige Gesicht Ostdeutschlands
Die Städte sind von den westdeutschen Großinvestoren geprägt, das Land hingegen von den ostdeutschen Nachfolgern ehemaliger DDR-Genossenschaften.
Das Privateigentum fühlt sich wohl im einstigen Land ohne Kapital.
Der Film "Wem gehört der Osten"
Eine Film-Reihe von Ariane Riecker
Die Dokumentation wirft einen sehr gegenwärtigen Blick auf Ostdeutschland 25 Jahre nach der Wiedervereinigung.
Die Stadt, das Land, die Heimat - wem gehört im Osten eigentlich was?
Eine Koproduktion der Hoferichter & Jacobs GmbH und des MDR Fernsehens.
www.wem-gehoert-der-osten.de