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Zug in die Freiheit

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Zug in die Freiheit

Sommer '89: Tausende DDR-Bürger besetzen die Botschaften der Bundesrepublik in sozialistischen Ländern und hoffen auf eine Ausreise in den Westen. Allein in der Prager Botschaft drängen sich Ende September mehr als 5.000 Menschen. Am 30. September dürfen sie per Sonderzug ausreisen. Bis zum 5. Oktober fahren insgesamt 14 "Züge in die Freiheit".

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Flucht in die Botschaft

Flüchtling Jens Hase erzählt, wie er die bundesdeutsche Botschaft sucht.

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Viele DDR-Bürger, die im Sommer '89 in die ČSSR reisen, haben nur ein Ziel: die Botschaft der Bundesrepublik in Prag. Seit Mitte August füllt sich das Palais Lobkowicz mit Flüchtlingen. Polizei und Staatssicherheit versuchen den Zustrom zu unterbinden. Wer sich bis an den Zaun der Botschaft durchgeschlagen hat, befürchtet, im letzten Moment noch abgefangen zu werden.







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Genschers Botschaft

Hans-Dietrich Genschers Ansprache

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30. September 1989. Für die Flüchtlinge überraschend trifft Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in Prag ein. Er hat eine gute Nachricht für die Flüchtlinge.



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Schon nach Genschers ersten Worten bricht Jubel aus. Die wochenlange Anspannung entlädt sich.
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Manuela Beckmann beschreibt das Glücksfühl nach Genschers Worten.

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Vergessen sind mit einem Mal die beklemmende Enge, die unerträglichen hygienischen Zustände auf dem Botschaftsgelände, die scheinbare Ausweglosigkeit ...


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Diplomat Frank Elbe berichtet, wie Genscher sie schließlich überzeugte.

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Die Flüchtlinge sollen mit Sonderzügen in den Westen reisen, aber nicht auf direktem Weg, sondern durch die DDR hindurch. So hat es Ost-Berlin gefordert. Die SED-Führung will damit die Ausreisen ihrer Bürger offiziell als "Ausbürgerung" verbuchen. Die Flüchtlinge haben Angst, sie misstrauen dem Plan. Genscher versucht, die Menschen zu beruhigen.




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Fahrt ins Ungewisse

Diplomat Frank Elbe erinnert sich.

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Mit Bussen werden sie zum Bahnhof Praha-Liben gebracht, wo sie in Sonderzüge einsteigen sollen. Da passiert etwas Unerwartetes.



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DDR-Staatschef Erich Honecker hatte darauf  bestanden, dass die Züge den Umweg über die DDR nehmen müssen. Noch einmal 253 Kilometer durch das Land, in das die Flüchtlinge auf keinen Fall zurück wollten. Für die Flüchtlinge bedeutet das eine letzte Demütigung und Einschüchterung.

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Flüchtling Jens Hase erinnert sich an die beklemmende Stimmung im Zug.

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... trotz der Zusicherungen Genschers und der Begleitung durch Bonner Diplomaten. Denn wenn die Stasi jemanden aus dem Zug holen will, kann niemand sie daran hindern.




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Umweg durch die DDR

Hans Dietrich Genscher über die Unsinnigkeit der Fahrtroute.

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Der Umweg der Züge durch die DDR, den Honecker eigentlich als Verhandlungserfolg verbuchen will, entpuppt sich als großer Fehler.

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Proteste an der Strecke

Wie ein Lauffeuer verbreitet sich in der DDR die Nachricht von den Flüchtlingszügen. Als am 4. Oktober wieder Sonderzüge mit Botschaftsflüchtlingen erwartet werden, versammeln sich vor allem auf dem Dresdner Hauptbahnhof viele Ausreisewillige, die hoffen, auf die Sonderzüge aufspringen zu können. Sie sehen kaum noch eine andere Möglichkeit in den Westen zu gelangen – denn die DDR-Führung hat die Reisemöglichkeiten ins Ausland weiter eingeschränkt. Für Reisen in die ČSSR benötigt man jetzt ein Visum.


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Detlef Pappermann, damals Offizier der Volkspolizei, und Holm Vogel, einer der Demonstranten, erinnern sich an die Situation am 4. Oktober.

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Schwer bewaffnete Polizeikräfte versuchen, die Demonstranten abzudrängen. Es kommt zu Straßenschlachten.




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Ausschnitte aus den Aufnahmen der Staatssicherheit von der Nacht am 4. Oktober 1989 am Dresdner Hauptbahnhof.

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Durch die alte Heimat

Es herrscht eine angespannte Atmosphäre im Zug. Die Abteile sind voll, Kinder liegen in den Gepäckablagen, in den Gängen ist kein Durchkommen. Einige Flüchtlinge fahren durch ihre Heimat. Sie halten Ausschau nach Verwandten oder Freunden an der Strecke.




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Flüchtling Manuela Beckmann erzählt, wie sie ihren Vater an der Strecke sieht.

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Weiter rollt der Zug Richtung Westen, kommt ins Vogtland, die Heimat von Manuela Beckmann.



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Letzter Halt vor der Grenze

Im streng abgeschirmten Bahnhof Reichenbach nehmen Stasi-Mitarbeiter den Flüchtlingen die Personalausweise ab, um sie offiziell auszubürgern.



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Der Diplomat Frank Elbe schildert die Reaktion der Flüchtlinge auf die Abnahme der Personalausweise.

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Die Flüchtlinge reagieren auf dieses Prozedere mit einer Aktion, die ihre Verachtung ausdrückt.

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Ankunft in der Freiheit

Flüchtling Kathrin Friedrich schildert ihre Gefühle bei der Ausreise.

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Der Zug passiert die innerdeutsche Grenze. Die Flüchtlinge sehen zum ersten Mal die Dimension der Grenzanlagen. Vielen wird jetzt deutlich, wie eingesperrt sie waren.



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Flüchtling Christian Bürger erinnert sich an die Ankunft in Bayern.

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1. Oktober '89, 6:14 Uhr, Bahnhof im bayerischen Hof: Der erste Sonderzug aus Prag fährt ein. Die Flüchtlinge werden mit Jubel empfangen. Die Anspannung bei den Reisenden löst sich, ihnen wird bewusst: Sie sind in der Freiheit angekommen.




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Was wurde aus

In der Botschaft einte die Flüchtlinge ihr gemeinsames Schicksal. In der ersehnten Freiheit ging jeder wieder seinen eigenen Weg, mit Erfolgen und Niederlagen.
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Nach einigen Jahren in Bremen lebt sie jetzt mit Familie im mittelfränkischen Eckental.

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Der Sprecher der Botschaftsflüchtlinge versuchte Vieles im Westen und lebt seit 2006 wieder in Chemnitz.

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Nach den Zusammenstößen am Dresdner Hauptbahnhof inhaftiert, dann rehabilitiert. Holm Vogel blieb in Dresden.

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Sendehinweise und Bildrechte

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Quellennachweise

Quellennachweise

Fotos: dpa, Bernd Cramer, Broadview TV

Alle Audios und Videos stammen aus den Doku-Dramen "Zug in die Freiheit" und "Mein Zug in die Freiheit" (eine Koproduktion von MDR und Broadview TV)
Die Aufnahmen von den Ausschreitungen am 4.10.1989 in Dresden stammen aus dem BStU-Archiv.




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