Carsten Drebenstedt will auf dem Mond Bergbau betreiben.
Der Professor für Bergbau und Tagebau an der TU Bergakademie Freiberg ist weder verrückt noch größenwahnsinnig!
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Nahrung, Sauerstoffversorgung, Wohnmodule: Es gibt Vieles, was für einen Aufenthalt über Wochen oder Monate organisiert werden muss.
Die zukünftigen Bewohner des Mondes müssen also dessen Ressourcen nutzen können.
Der Freiberger Professor will Gestein abbaggern, um daraus zum Beispiel Eisentitanoxid (FeTiO3) zu gewinnen.
Das wäre die Grundzutat, um auf dem Mond Metalle herstellen zu können.
Eisentitanoxid verbirgt sich in großen Mengen im Mondstaub. Mit Hilfe der Sonnenstrahlung sollen die Metalle herausgeschmolzen werden. Und dann?
Das klingt verrückt: Hört man Drebenstedt zu, macht sich jedoch der Eindruck breit, als gäbe es nichts Einfacheres als das.
Zumindest simulieren er und seine Mitstreiter solche Einsätze. Die Anlage dafür existiert bereits in Freiberg.
Manchmal wirkt ein Forschungslabor fast wie ein großes Kinderzimmer.
Was momentan besonderes Kopfzerbrechen bereitet, ist die geringe Schwerkraft des Mondes.
"Das wird sich aber lösen lassen." - keine andere Antwort erwartet man von Carsten Drebenstedt.
Alle wollen hin: Neben den USA sind auch China, Europa, Japan, Indien und private Investoren wie Elon Musk und Jeff Bezos auf dem Sprung.
Er konnte ein starkes Team um sich versammeln.
Das Konsortium um Drebenstedt bewirbt sich um eine gigantische Fördersumme, die der Bund ausgeschrieben hat.
Insgesamt 1,2 Milliarden Euro stehen für den Strukturwandel in der Lausitz zur Verfügung.
Ein idealer Landstrich für Mondforschung, davon ist Drebenstedt überzeugt.
Diese Herausforderung hat Carsten Drebenstedt angenommen. Wenn es nach ihm geht, kann die Reise bald beginnen.
Bestimmt fragen sich viele Menschen, ob Mondforschung wirklich nötig ist. Denn auf unserem Planeten gibt es viele dringende Probleme, die gelöst werden müssen.
Entsteht in der Lausitz also bald ein Großforschungszentrum für Bergbau auf dem Mond?
Carsten Drebenstedt verfolgt dieses Ziel mit aller Kraft.
Im Sommer 2022 fällt die Entscheidung.
Aber auch ohne die Fördergelder lässt sich der Ingenieur nicht von seinen Forschungen abbringen.
Er ist kein Mann, der einfach aufgibt. Dazu hat er viel zu viel Freude an unkonventioneller Denkweise.