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Ernestiner Landesausstellung

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Überall Ernestiner

Coburg. Gleich hinter Thüringen, im fränkischen Land. Auch hier waren die Ernestiner zu Hause. Sie machten die Stadt zweimal zur Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Coburg. Hier weilte Martin Luther. Aber was ist heute noch davon zu spüren? Finden Sie es heraus!
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Gleich hier trifft man auf den wohl berühmtesten Sohn der Stadt: Prinz Albert. Prinzgemahl von Queen Victoria, der Königin von England.
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Die große Liebe von Queen Victoria. Obwohl die Hochzeit im Jahr 1840 von der Verwandtschaft vemittelt wurde, war es eine echte Liebes-Ehe. Victoria schenkte ihrem Albert neun Kinder.

Nach seinem Tod im Jahr 1861, er wurde nur 42 Jahre alt, ließ die Queen ihm unzählige Denkmäler errichten. Das Erste davon steht auf dem Coburger Marktplatz. Queen Victoria höchstselbst reiste ins Herzogtum, um das Denkmal einzuweihen...
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...und da steht Prinz Albert noch heute. Rechts im Bild ist das Stadthaus. Auch für dessen Bau ist ein Ernestiner verantwortlich: Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg-Gotha (1564-1633).

Er prägte die Stadt baulich und kulturell. Und auch in Sachen Bildung legte sich der Herzog ins Zeug...
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Gymnasium Casimirianum

Herzog Johann Casimir gründete Coburgs älteste Schule - das Gymnasium Casimirianum. Es wurde am 3. Juli 1605 feierlich eingeweiht. Die Statue Casimirs an der Außenmauer erinnert an den Gründer.
Als Gymnasium academicum ist es zunächst eine Art Zwischenstation auf dem Weg von der Schule zur Universität.

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Später, ab 1803, ist das Casimirianum dann ein herzogliches Gymnasium. Es entsteht ein wundersamer Brauch, der offenbar den Gründer ehren soll. Zumindest wird im Jahresbericht 1857 ausführlich darüber geschrieben.

Dabei wird die Statue Casimirs mit Lorbeerkränzen geschmückt - einer auf dem Kopf und einer an seinem Arm. Und diese Tradition lebt noch heute fort.
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Oberstudiendirektor Burkhard Spachmann

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Tradition und Schulalltag verlaufen heute ineinander. Herzog "Casi" wird zum Schuljahresende bekränzt und besungen. Im Unterricht tauchen er und seine Verwandschaft in Geschichte wieder auf - zwischen Schülerzeitung, Orchesterproben, Mathe oder Spanisch.

Nur wenige Schritte vom Gymnasium entfernt, hat Herzog Casimir seiner Familie noch ein Denkmal gesetzt.
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Morizkirche

Schräg gegenüber der ältesten Schule Coburgs steht die älteste Kirche der Stadt - die evangelisch-lutherische Morizkirche. Erst Ostern wurde sie feierlich wiedereröffnet, nach zwei Jahre dauernden Sanierungsarbeiten im Inneren. Der Blickfang der Kirche steht im Chorraum...
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Ein alter Bekannter ließ dieses Grabmal zu Ehren seines Vaters und seiner Familie errichten: Herzog Johann Casimir.

Dessen Vater, Johann Friedrich II. der Mittlere, hatte versucht, die Kurwürde der Ernestiner zurückzugewinnen. Leider war er erfolglos und musste den Rest seines Lebens, 28 Jahre, im österreichischen Exil fristen.
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Die Ernestiner sind allgegenwärtig, sagt auch Michael Böhm, vom Stadtmarketing Coburg.

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Verbundensein mit der ernestinisch-wettinischen Linie heißt auch, mit der evangelisch-lutherischen Kirche verbunden zu sein.

Und so ist die Morizkirche nicht nur ein Gedenkort für die Familie von Herzog Johann Casimir, sondern auch Wirkungsstätte von niemand geringerem als Martin Luther. Er hielt hier mehrere Predigten.
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Veste Coburg

Und hier schlief Luther. Das heißt, eigentlich entwickelte er hier eine regelrechte Arbeitswut. In den fünf Monaten, die er auf der Veste verbrachte, schrieb er mehr als 100 Briefe, arbeitete an der Übersetzung von Teilen der Bibel und verfasste mehrere Schriften.
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Das kommende Reformationsjubiläum kündigt sich daher auch schon auf der Veste Coburg an. Mit einer Installation des Künstlers Ottmar Hörl, bestehend aus 30 Lutherplastiken nach dem Vorbild des Lutherdenkmals auf dem Marktplatz in Wittenberg.
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Und so gipfeln über Coburg, auf der Veste, das Wirken und Erbe der Ernestiner - mit Luther und den Kunstsammlungen.

Herzog Ernst I. öffnete seine Räume 1839 als Museum für Besucher. Jagdwaffen, die ältesten Kutschen der Welt, zeitgenössische Glaskunst - all das gibt es hier zu sehen.
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Dr. Klaus Weschenfelder, Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg

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Eine Stadt geprägt von Ernestinern

Und die Anküpfungspunkte zu Thüringen sind nicht nur museal - sie sind auch ganz lebendig! In Form von Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha, dem Oberhaupt des Hauses. Er lebt in Coburg und pflegt die Beziehungen nach Thüringen.

Und wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, wird nicht nur vielleicht einen echten Prinzen sehen - sondern überall Ernestiner. Straßenschilder, Plätze, Cafés, Schulen, Denkmäler, Gebäude - jede Ecke verweist auf die herzogliche Vergangenheit und findet so ihren Platz in der Gegenwart.
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