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Die Hobby-Indianer

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Die Anfänge

Bereits zu DDR-Zeiten waren die sogenannten Hobbyisten von der Romantik des Wilden Westens fasziniert. Bis heute versuchen die Anhänger der Indianistik nachzuempfinden, wie das Leben der Native Americans im 19. Jahrhundert gewesen sein könnte. Eine Reise in eine andere Welt.

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Es ist der Traum von der großen Freiheit: Wenigstens in ihrer Freizeit wollten die Hobby-Indianer der DDR ihn leben. Bis 1989 gab es rund 50 verschiedene "Kulturgruppen zur Pflege des indianischen Brauchtums" mit mehr als 1.000 Mitgliedern.

In Radebeul wurde 1956 die erste offizielle "Kulturgruppe für Indianistik" registriert. Einen großen Zustrom erlebten die Indianerklubs allerdings erst rund zehn Jahre später. Mit den DEFA-Indianerfilmen - wie „Die Söhne der großen Bärin“ im Jahr 1966 - wurden die Native Americans zum Symbol für den Freiheitskampf.
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Gojko Mitić - Schauspieler

Schauspieler Gojko Mitić war der unangefochtene Star der DEFA-Indianerfilme, in denen er als Hauptdarsteller historische und fiktive Indianerpersönlichkeiten mimte.

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Großen Einfluss auf viele Indianistikvereine der DDR hatte einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller: Karl May.

Mit seinen Romanen rund um Winnetou und Old Shatterhand hat er das Interesse an den nordamerikanischen Ureinwohnern in Deutschland und ganz Europa befeuert. Dabei waren seine Geschichten selten mehr als reine Fiktion.
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Frank Usbeck - Amerikanist

Frank Usbeck ist Doktor der Amerikanistik und hat unter anderem "American Indian Studies" an der University of Arizona in den USA studiert. Derzeit forscht er an der Technischen Universität Dresden.

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Die 17. Westerntage im thüringischen Haselbach:

Ein Verein, der sich nicht an Karl Mays Fantasien, sondern an historischen Quellen orientiert, hat hinter dem alten Bahnhof der Kohlebahn sein Tipi-Lager aufgeschlagen: Die IG Mandanindianer Taucha-Leipzig e. V. Jedes Jahr bevölkern sie den "Indianerhügel".

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Claudia Giel - Hobbyistin

Indianistik-Anhängerin Claudia Giel ist zwischen Tipi und Feuerstelle aufgewachsen. Die Faszination für die Kultur der Native Americans hat sie seitdem nie losgelassen.

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Die Gegenwart einer Hobbyistin

Als "angewandte Ethnologie" bezeichnen die Mitglieder der Mandanindianer Taucha ihr Hobby. Schon seit 1958  versuchen sie das Leben des Stammes der Mandan (US-Bundesstaat North Dakota) im 19. Jahrhundert nachzuempfinden. Ihre Quellen sind vor allem Aufzeichnungen von Reisenden aus dieser Zeit. Und manchmal hilft auch Youtube: Denn die Mandanindianer nehmen auch an Powwows teil - den moderneren Tanz-Treffen von Natives und / oder Hobbyisten.
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Claudia Giel - Hobbyistin

Indianistik-Anhängerin Claudia Giel schätzt vor allem die Nähe zur Natur und die Gemeinschaft des Indianistik-Clubs.

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Die Mandanindianer Taucha zeigen auf ihren Vorführungen unter anderem historisch überlieferte "Ich-Sah-Tänze". Mit dieser Art des Tanzens sollen sich die Ureinwohner Amerikas früher Geschichten erzählt haben.

Spirituelle Tänze zeigt die Gruppe nicht. Jedes Mitglied entscheidet selbst, wie es mit dem Thema Spiritualität umgeht.
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Die Gegenwart der Natives

John Blackbird gehört zum Indianervolk der Cree. Ihr Stammesgebiet erstreckt sich von den Rocky Mountains bis zum Atlantischen Ozean über Teile der Vereinigten Staaten und Kanadas. John kommt ursprünglich aus Kanada, lebt aber zurzeit in Leipzig.
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John Blackbird - Native American

John Blackbird hat sich intensiv mit den Hobbyisten auseinandergesetzt. Er drehte unter anderem mehrere Filme über die Indianer-Begeisterung in Europa.

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Renae Watchman ist eine Navajo (auch Navaho oder Diné) und Cherokee. Als Navajo gehört sie unter anderem zum zweitgrößten indianischen Stamm der Vereinigten Staaten. Die Navajo leben relativ verstreut, aber vor allem in den südwestlichen US-Bundesstaaten. Etwas mehr als die Hälfte aller Navajo leben in der "Navajo Nation Reservation" - dem flächenmäßig größten Reservat der USA.

Renae kommt ursprünglich aus Shiprock im US-Bundesstaat New Mexico. Heute ist sie Professorin an der Mount Royal University im kanadischen Calgary. Sie forscht und lebt aber derzeit in Deutschland.
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Renae Watchman - Native American

Ranea Watchman ist Professorin an der Mount Royal University in der kanadischen Millionenstadt Calgary. Trotzdem hat sie dort beinahe täglich mit Rassismus gegen Natives zu kämpfen. Wenn sie zum Beispiel ein Haus mieten wolle, hieße es, Natives würden die Miete nicht zahlen.

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Claudia Giel - Hobbyistin

Indianistin Claudia Giel kennt die Kritik von Native Americans. Sie hat bereits Reaktionen von Anerkennung bis hin zu totaler Ablehnung erlebt. Für sie selbst ist die Indianistik mehr als nur ein Hobby.

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Für die Hobbyisten gilt das indianische Leben des 19. Jahrhunderts oft als das wirklich authentische Leben der Natives.

In der Lebensrealität der Ureinwohner Amerikas sieht es heute ganz anders aus. Sie leben natürlich nicht mehr alle im Tipi und tragen Mokassins, sondern wohnen in normalen Häusern und haben Turnschuhe an den Füßen. Selbst in den Reservaten ist die Zeit nicht stehen geblieben.

Native Americans haben in Nordamerika mit einer ganzen Menge sozialer Probleme zu kämpfen: Arbeitslosigkeit, Sucht und Rassismus sind nur einige davon. Thematisiert wird das unter deutschen Hobbyisten nur selten.
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John Blackbird - Native American

Für John Blackbird waren die Hobbyisten zuerst befremdlich - gerade, weil Native Americans in seiner Heimat Kanada mit vielen Problemen zu kämpfen haben.

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Frank Usbeck - Amerikanist

Frank Usbeck ist Doktor der Amerikanistik und hat unter anderem "American Indian Studies" an der University of Arizona in den USA studiert. Derzeit forscht er an der Technischen Universität Dresden.

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John Blackbird - Native American

Als Native eilt John Blackbird in seiner Heimat Kanada ein schlechter Ruf voraus. Es gibt viele rassistische Vorurteile gegen Indianer in Nordamerika.

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Indianistik: Ein aussterbendes Hobby?

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Gojko Mitić - Schauspieler

Schauspieler Gojko Mitić war der unangefochtene Star der DEFA-Indianerfilme. Er wurde auch "Winnetou des Ostens" genannt, obwohl er diese Rolle nie in einem Kinofilm gespielt hatte - sehr wohl aber später bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg.

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Frank Usbeck - Amerikanist

Frank Usbeck ist Doktor der Amerikanistik und hat unter anderem "American Indian Studies" an der University of Arizona in den USA studiert. Derzeit forscht er an der Technischen Universität Dresden.

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Indianistik-Clubs fehlt es heute häufig an Nachwuchs. Auf junge Leute wirkt das Indianer-Hobby heute oft einfach nur skurril.


Doch es gibt auch Ausnahmen. Bei den Mandanindianern aus Taucha sind beinahe alle Altersgruppen vertreten. Vor allem an den Tänzen beteiligen sich aber auffällig viele junge Männer und Frauen. Nachwuchsprobleme scheint man hier nicht zu kennen.
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Claudia Giel - Hobbyistin

Indianistik-Anhängerin Claudia Giel ist zwischen Tipi und Feuerstelle aufgewachsen. Die Faszination für die Kultur der Native Americans hat sie seitdem nie losgelassen.

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