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MDR KLASSIK – Krasse Klaenge

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Krasse Klänge - Musik der Gegenwart

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EIN VERSUCH, NEUE MUSIK ZU VERSTEHEN.


von Max Hunger

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Kratzen, Quietschen und andere seltsame Geräusche – ein klassisches Konzert mit experimenteller Musik der Gegenwart kann schnell zu einem verstörenden Erlebnis werden. Warum ist uns die Kunstmusik von heute oft so fremd? Schließlich ist sie, anders als die Musik bekannter Klassik-Größen wie Haydn oder Mozart, viel näher an unserer Zeit. Um das zu verstehen, setzen wir dort an, wo sie entsteht: beim Komponisten.
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Bernd Franke ist Komponist in Leipzig. Zu seinem Stück „Fynbos“ für Obertongesang und Streichorchester steht er uns Rede und Antwort. Wir wollen herausfinden, was es mit den sonderbaren Klängen auf sich hat.
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… darauf kommt es an, in der Neuen Musik. Im Stück Fynbos heißt das: Streichorchester trifft südafrikanischen Obertongesang. Wie kommt man auf solch eine Idee?

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Im Südwesten des afrikanischen Kontinents liegt Fynbos, eine Buschlandschaft, die sich über Berge, Täler und Küstengebiete erstreckt. Fynbos zeichnet sich durch seine hartblättrigen Buschpflanzen aus, die es so nur hier gibt. Fast alle stehen unter Artenschutz.

Es ist ein fragiler und vielfältiger Landstrich: viele Arten kommen nur auf sehr kleinen Arealen vor. Das macht sie anfällig für Zerstörung. Im Winter gleicht Fynbos einer kargen Wüste, im Sommer blühen viele der Büsche in intensiven Farben.
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Obertongesang ist eine Technik, bei der ein Sänger mehrere Töne gleichzeitig singt. Er beginnt zunächst mit einem Grundton. Bei diesem Ton, wie auch bei jedem anderen, etwa dem eines Instrumentes, schwingen einige höhere Töne mit. Meist sind die aber so leise, dass wir sie nicht wahrnehmen. Ein geübter Obertonsänger kann diese Töne gezielt verstärken.

Durch das Verstärken dieser Töne entsteht über den eigentlich gesungenen Grundtönen eine neue Melodie. Diese Technik findet sich in vielen Kulturen der Welt, etwa bei tibetischen Mönchen, indigenen Völkern in Neuguinea und auch in Afrika. Hier sind es häufig Frauen, die den Obertongesang praktizieren.

Das Besondere an den Obertönen ist ihr schwebender, flötenartiger Klang, der immer ein bisschen klingt, als wäre er nicht von dieser Welt.
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Im Stück "Fynbos" treffen verschiedene Welten aufeinander: ein europäisches Streichorchester, ein exotischer Gesangsstil und die Eindrücke einer blühenden Wüste. Doch wie entsteht daraus ein Musikstück?
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Die Fynbos-Landschaft ist nicht die einzige Verbindung der Komposition zu Südafrika. Mitten im Stück legt das Orchester die Bögen weg und stimmt zusammen mit dem Sänger ein Lied an – den Click Song.

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Click Song – ein Spitzname, den Europäer dem in Südafrika sehr populären Lied gaben. Sein eigentlicher Titel enthält die vor allem für für Khoisan- und Bantu-Sprachen typischen Klicklaute, für viele die Europäer unaussprechlich.

Gesungen von Miriam Makeba ist der Click Song bis heute ein echter Gassenhauer in Südafrika. Die 2008 verstorbene Sängerin kämpfte lange gegen die Apartheit-Politik im Land. Die Sprache, in der sie sang, ist auch die Sprache Nelson Mandelas, Widerstandskämpfer und erster schwarzer Präsident Südafrikas. Der Click Song ist so auch ein Symbol der Freiheit.
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Im Stück Fynbos von Bernd Franke vereinen sich Elemente und Einflüsse aus verschiedenen Kulturen und Teilen des Erdballs. Mit seiner Experimentierfreude steht es stellvertretend für ein ganzes musikalisches Genre, das noch nie mutiger, vielfältiger und spannender war. Doch die Neue Musik hat ein Problem: sie findet kein Publikum.

Die Szene ist immer noch klein und häufig elitär. Die großen Konzerthäuser spielen lieber Mozart und Beethoven. Neue Musik ist ihnen meist zu riskant.

Woran liegt es, dass diese Musik auf so wenige offene Ohren stößt? Und: Wie bekomme ich selbst Zugang zu dieser manchmal unbequemen, aber fast immer horizonterweiternden Musik?
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Autor
Max Hunger
Mitteldeutscher Rundfunk, 2018


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