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Meistens forsche ich einige Zentimeter tief im Boden.

Nico Eisenhauer ist sehr daran interessiert, dass wir auch in Zukunft noch gut auf der Erde leben können. Dafür brauchen wir ausreichend...

Arten­vielfalt

... auf unserem Planeten, weiß der Biodiversitätsforscher. Momentan interessiert er sich besonders für das verborgene Reich unter unseren Füßen: Was muss im Boden passieren, damit es obendrüber gut wächst?

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Um mehr über das Leben im Boden erfahren zu können, muss zunächst etwas obendrauf gepflanzt werden. Beim aktuellen Experiment sind es Bäume, die sich Eisenhauer und sein Team vorgenommen haben. Also richtet sich sein Blick erstmal nach oben.



Wieviel Zentimeter sind die angepflanzten Bäume gewachsen? Wie gesund sehen sie aus? Welche Arten sind verlorengegangen? Es gibt viele Details, die im Projekt MyDiv festgehalten werden.

Was schon nach kurzer Zeit aufgefallen ist...

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Das, was oben passiert, hat immer auch damit zu tun, was im Boden abläuft. Wenn wir also wissen wollen, warum Bäume langsam oder schnell wachsen, sich wohl fühlen oder absterben, muss der Blick wieder nach unten gehen, in den Boden: Dort kommen - für uns Laien unsichtbare - Akteure ins Spiel: Wurzelpilze (Mycorrhizae). Diese leben in intimer Gemeinschaft mit den Bäumen, stellen Wasser und Nährstoffe zur Verfügung und erhalten im Gegenzug Kohlenstoffverbindungen.

Je mehr verschiedene Baumarten im Experiment zusammen gepflanzt sind, desto artenreicher ist auch die Gemeinschaft der vorhandenen Wurzelpilze und umso besser werden die Bäume von den Pilzen mit Wasser versorgt.



Diese Erkenntnis hilft in Hinblick auf unsere trockeneren Sommer...

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Artenreiche Baumbestände sind besser vor Trockenheit geschützt.

Die Bäume allein reichen Nico Eisenhauer nicht aus: Er will auch die Rolle der Artenvielfalt in unseren Wiesen ergründen.

Im Jena-Experiment wurden dafür verschiedene Wiesentypen angelegt. Die Ergebnisse zeigen zunächst einen hohen Konkurrenzdruck der einzelnen Pflanzen untereinander, je artenreicher die Wiesen waren.

Was bedeutet das: Etwa einen Nachteil durch Artenreichtum?...

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Die unterschiedlichen Eigenschaften der Pflanzen führen zwar zu einer gewissen Konkurrenz, und auch die Menge der Krankheitserreger ist erhöht: Das Maß, mit dem einzelne Individuen jedoch befallen sind, nimmt mit zunehmenden Arten aber ab. Wie das funktioniert, wird noch erforscht. Klar ist: Es ist ein Vorteil für die Wiese!



Auch für das Jena-Experiment haben Eisenhauer und sein Team den Boden untersucht: Mit dem Ergebnis, dass artenreiche Wiesen lockereren Boden unter sich haben als Monokulturen. Das hat mit der Vielfalt der Bodenlebewesen zu tun. Denn - ja artenreicher die Wiese ist - umso vielfältiger ist die Tierwelt, die im Boden lebt. Auch das ist ein Vorteil für die Pflanzen.

Artenreiche Wiesen sind besser vor Krankheit und Austrocknung geschützt.

Die verschiedenen Experimente, die Eisenhauer durchführt, zeigen im Wesentlichen immer wieder ein ähnliches Ergebnis:

Artenvielfalt ist ein Überlebens­vorteil!

Was können wir also gegen Monokulturen tun?

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Jeder Einzelne kann mit seinem Verhalten zur Artenvielfalt beitragen. Davon ist Nico Eisenhauer überzeugt. Das heißt natürlich nicht, dass damit schon alles getan ist.

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Wenn es also trockener und heißer wird, dann brauchen wir in Mitteldeutschland andere widerstandsfähigere Arten. Aber auch dabei spielt die Vielfalt eine entscheidende Rolle: Denn nur im Zusammenspiel von vielen unterschiedlichen Pflanzen mit vielen unterschiedlichsten Eigenschaften und ihren Partnern im Boden werden wir auf die Klimaveränderungen so reagieren, dass wir funktionierende Ökosysteme haben. Menschen wie Nico Eisenhauer tragen mit ihrer Forschung dazu bei.